Vuong Palast in Ha Giang

Vuong Palast in Ha Giang

Der Vuong Palast auf dem Plateau von Dong Van in der bergigen Provinz Ha Giang ist seit mehreren Jahren ein bekanntes Touristenziel geworden. Das fast hundert Jahre alte Herrschaftshaus war einst die Heimat einer einflussreichen Familie, die im frühen 20. Jahrhundert lebte und deren Oberhaupt ein mächtiger Herrscher war. 1993 wurde der Palast als nationales Kulturerbe von der Regierung anerkannt. 1914 erbaut überlebte der Palast zwei große Kriege: den Französischen Krieg und den amerikanischen Krieg. Insofern ist der Vuong Palast auch ein Symbol des früheren Ruhms des H'mong-Volkes. Tatsächlich wurde der Palast auch Vua Meo genannt - zu Ehren des Herrschers der H'mong. Die Vuong Familie wurde von Vuong Chinh Duc angeführt. Er regierte von 1865-1947 in einem Reich, das sich vom Dong Van Plateau der Provinz bis hin zur Stadt Meo Vac erstreckte. Die massive Produktion und der grenzüberschreitende Handel mit Opium machten ihn damals zum reichsten und mächtigsten Mann der Gegend. Und zum Schutz seiner Herrschaft ließ er den Vuong Palast erbauen. Das Herrenhaus hat eine Fläche von 1.120 m2 und liegt in der Gemeinde Sa Phin, im Distrikt Dong Van. Es wurde nach Art chinesischer Architektur und Innenarchitektur gestaltet und ist von 700 Jahre alten Bäumen umgeben um es vor Feinden zu verstecken und zu schützen. Es dauerte acht Jahre bis der Bau des Vuong Palastes vollendet war. 200 qualifizierte Bauarbeiter aus der chinesischen Provinz Yunnan (angrenzend an Vietnam) arbeiteten an der Erstellung der massiven Residenz, die Heimat des Königs, seiner drei Ehefrauen und der vier Söhne wurde. Der Palast kostete 150.000 Silbermünzen was heutzutage 150 Milliarden VND (7,5 Mio. US $) entspricht. Vua Meo (der andere Name des Vuong Palastes) sieht mit der Art der verwendeten Steine, dem wertvollen Holz, den Terrakotta-Fliesen und der zweistöckige Architektur den königlichen Residenzen in China aus der Qing-Dynastie von vor drei bis vier Jahrhunderten sehr ähnlich. Über dem Eingang zum Wohnzimmer befindet sich eine lackierte Tafel auf der chinesische Schriftzeichen eingraviert sind, eine Gabe vom damaligen Kaiser der Nguyen-Dynastie. Jeder der 64 Räume des Palastes ist mit Schnitzereien von Drachen, Phönixen und Fledermäusen, Symbolen der Stärke, der Herrschaft und des Wohlstands, verziert. Der Vuong Palast ist allgemein auch als "Opium-Palast" bekannt, weil am ganzen Ort in die Steine und das Holz Mohnblumen und Muster aus Obst eingraviert sind. In der Tat war ein Kellerraum auf der linken Seite des Hauses ausschließlich für das Lagern von Opium gebaut worden. Andere Kellerräume des Palastes dienten dem Lagern von Nahrung und Waffen. Im Hinterhof des Palastes befindet sich eine halbmondförmige Badewanne aus Stein, wo die erste Frau von Chinh Duc in Ziegenmilch gebadet haben soll. Der Legende nach soll Vua Meo (König Chinh Duc) die lokalen Beamten gezwungen haben ihm jeden Monat eine Ziege zu bringen, so dass die Milch für das Bad seiner Frau nicht ausging. Rund um den Palast wurde ein großer Garten angelegt, in dem die königliche Familie Birnen, Pfirsiche und andere Arten von Obstbäumen anpflanzte. Als König Vuong Chinh Duc 1947 starb, übernahm sein zweiter Sohn Vuong Chi Sinh die Herrschaft des Reiches und widmete den Rest seines Lebens dem Kampf gegen die Franzosen. Heute leben einige Nachfahren der Familie Vuong noch immer in dieser Gegend und arbeiten als Hausmeister oder Reiseleiter des historischen Vuong Palastes.
Der Steinpalast liegt ganz in der Nähe der bergigen Grenze zu China und von hier aus kann man den Sa Phin Markt beobachten, wo lokale Minderheiten, meist H'Mong, ihre landwirtschaftlichen Produkte verkaufen.